Pressemitteilung der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) vom 02.08.2010
Der gesamte Fragenkatalog, der 23 Fragen und Antworten umfasst, kann unter www.bzga.de [http://www.bzga.de/infomaterialien/saisonale-grippe/grippeimpfung-fragen-und -antworten/ ] eingesehen und heruntergeladen werden.
Die wichtigsten Informationen vorab:
Für wen wird die Impfung gegen die saisonale Grippe empfohlen?
Die Ständige Impfkommission empfiehlt die Impfung gegen Grippe insbesondere für Menschen, die bei einer Grippeerkrankung ein erhöhtes Risiko für schwerwiegende Folgen tragen. Zu diesen Risikogruppen zählen:
- Menschen, die über 60 Jahre alt sind
- Kinder, Jugendliche und Erwachsene mit erhöhter gesundheitlicher Gefährdung durch ein Grundleiden (wie z.B. chronische Krankheiten der Atmungsorgane, Herz- oder Kreislaufkrankheiten, Leber- oder Nierenkrankheiten, Diabetes oder andere Stoffwechselkrankheiten, chronische neurologische Krankheiten wie Multiple Sklerose, Menschen mit einer HIV-Infektion und Menschen mit angeborenen oder erworbenen Immundefekten)
- Bewohner von Alten- und Pflegeheimen
- Schwangere (seit Juli 2010 empfohlen)
- Medizinisches Personal und Personal in Pflegeeinrichtungen. Diese Personen haben ein höheres Risiko, sich selbst anzustecken und können zugleich von ihnen betreute, ungeimpfte Risikopersonen anstecken.
Warum wird die saisonale Grippeimpfung im kommenden Herbst und Winter auch
für Schwangere empfohlen?
Verschiedene körperliche Veränderungen, die während einer Schwangerschaft ablaufen, tragen sowohl dazu bei, dass Schwangere sich leichter mit bestimmten Erregern anstecken, als auch, dass sie ein höheres Risiko für schwere Krankheitsverläufe haben. Dies haben auch die Erfahrungen mit der "Schweinegrippe" gezeigt. Daher empfiehlt die Ständige Impfkommission seit Juli 2010 die saisonale Grippeimpfung für alle Frauen, die im Herbst und Winter schwanger sind.
Bei der Impfung von Schwangeren spielt zudem auch die Überlegung eine Rolle, Neugeborene, die selbst noch nicht gegen Grippe geimpft werden können, vor einer Ansteckung durch die Mutter zu schützen. Darüber hinaus können Neugeborene von der Impfung ihrer Mütter auch dadurch profitieren, dass über die Plazenta (Mutterkuchen) Antikörper von der Mutter an das Kind weitergegeben werden, die dem Neugeborenen einen gewissen Schutz in den ersten Monaten nach der Geburt verleihen.
Schützt die saisonale Grippeimpfung auch gegen die "Schweinegrippe"?
Nach den aktuellen Empfehlungen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) enthält der saisonale Grippeimpfstoff für den kommenden Herbst und Winter auch eine Komponente des Grippevirus A(H1N1) ("Schweinegrippevirus"). Die saisonale Grippeimpfung für den kommenden Herbst und Winter schützt daher auch gegen die sogenannte "Schweinegrippe".
Brauche ich im kommenden Herbst und Winter eine Grippeimpfung, wenn ich im letzten Jahr eine Impfung gegen "Schweinegrippe" bekommen habe oder daran erkrankt war?
Nach einer Impfung gegen "Schweinegrippe" oder einer Erkrankung mit dem Grippevirus A(H1N1) ("Schweinegrippevirus") im letzten Jahr kann davon ausgegangen werden, dass auch noch für den kommenden Herbst und Winter gegen diesen Virustyp ein gewisser Schutz besteht. Ob dieser für eine Verhinderung einer Erkrankung in diesem Jahr ausreicht, ist jedoch nicht bekannt. Es wird im kommenden Herbst und Winter vermutlich neben dem "Schweinegrippenvirus" auch zum Auftreten anderer Grippevirustypen kommen. Gegen diese bietet eine bereits erfolgte Impfung gegen das "Schweinegrippevirus" oder eine durchgestandene Erkrankung mit diesem Virus keinen Schutz. Daher sollten sich alle Personen, für die eine saisonale Grippeimpfung empfohlen wird, mit dem aktuellen Grippeimpfstoff impfen lassen.
Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung
Postfach 91 01 52
51071 Köln
Telefon: 0221 8992-0 / Durchwahl: -280
Fax: 0221 8992-300 / - 201
E-Mail: marita.voelker-albert [at] bzga.de
Internet: http://www.bzga.de
RSS-Feed: http://www.bzga.de/rss-presse.php
Forum "Gesundes Rödermark"
Galeria Vital® Gesundheits- und Marketingredaktion